Horst Janssen, der 1929 in Hamburg geboren wurde
und dort 1995 starb, hat sein Leben in unabsehbar vielen Zeichnungen,
Radierungen und Texten öffentlich gemacht.
Das Atelier
Brandt Credo widmet seine neue Ausstellung dem
Thema ‚Selbstbildnis’. Kaum ein anderer Künstler des 20.
Jahrhunderts hat sich selbst so oft im Portrait dargestellt wie Horst
Janssen. Das Selbstportrait war für ihn ein ganz besonders
wichtiges Ausdrucksmittel. mit dem er sich über Jahrzehnte hinweg
immer wieder – ja fast ununterbrochen – sehr intensiv
auseinandergesetzt hat. Seine Selbstbildnisse sind Inszenierungen des
eigenen Ichs, in denen er das Maskenspiel mit dem eigenen Gesicht
bewusst eingesetzt hat. Ein Spiel mit wechselnden Rollen, mit Pappnase,
als Zwerg Nase, mit Hut und Mütze, mit einem Bleistift zwischen
den Lippen.
Janssen präzisiert
Tatsachen, eine Tatsache: So ist er, war er. Und so bleibt er, weil er
sich zeichnete. Janssens Selbstbildnisse sind Lachen über sich und
die Welt, Gelächter, das sich beim Blick auf sich selbst löst
und bereits an den künftigen Zuschauer denkt, der Janssen als den
von ‚Paranoia’ gezeichneten Clown, den zerzausten ‚Wuschel’ oder ‚Mit
Schillerkragen’ sieht. Oder er ist immer wieder einfach ‚Selbst’.
Die Ausstellung
‚Selbstbildnis’ umfasst Radierungen aus der Sammlung der Galerie,
Drucke und teils großformatige, handsignierte Plakate.
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