Ausstellungen | Rückblick


 
          
Landschaft 






Landschaften

Plakate von Horst Janssen

Ausstellung vom 07. Mai bis zum 31. Juli 2005

im Atelier Brandt Credo



        

Die Landschaft als Inszenierung – eine Inszenierung, an der es viele Mitwirkende gibt und einen Regisseur: Horst Janssen, der ein einziges Stück immer wieder zur Aufführung bringt. Landschaft, das ist die Marsch mit wettergezeichneten Kopfweiden, das sind karge Küstensäume und Niederungen mit Zufallsbildhauereien im Gestrüpp, das sind knorrige, verschlungene Bäume mit vielen Geheimnissen. Für Janssen gibt es mindestens so viele Landschaften, wie das Wetter Launen hat.

Der Künstler, der 1929 in Hamburg geboren wurde und dort 1995 starb, hat sein Leben in unabsehbar vielen Zeichnungen, Radierungen und Texten öffentlich gemacht. Dieses gewaltige Werk des Zeichengenies beinhaltet auch rund 200 Plakate.

Die überwiegende Anzahl der Plakate entstand zwischen 1977 und 1982, als Janssen den Weg nach draußen suchte: aus dem intimen Format der Zeichnung, aus der Enge. Er wollte sich stellen, ja zu Ruhm kommen. Dafür brauchte er das Plakat.

Es sollten die Blätter der 70er und 80er Jahre sein, die heute im Allgemeinen das Verständnis ‚Janssen-Plakat’ ausmachen. Mit dem Siegeszug des Offsetdrucks in den 70er Jahren war der Farbwiedergabe keine Grenzen gesetzt. Alles was die Zeichnung konnte und was zu Janssens Technik gehörte: Schatten wischen, Schmutzspuren integrieren, Papierränder ausreißen, wurde mit dem Farboffsetplakat vollendet dargestellt. Für Janssen ergaben sich zudem mit der Offset-Drucktechnik weit mehr Freiheiten, die Vorlagen mit allen Möglichkeiten der grafischen Künste, mit dem Zeichenstift, dem Aquarellpinsel oder der Gouache, herzustellen.

Die Themen der Plakate sind vielfältig: Blumen, Eros, Landschaften, Selbstportraits, Stillleben, Tod.

Das Atelier Brandt Credo hat seine neue Ausstellung dem Thema Landschaft gewidmet. Die Landschaft zieht sich wie ein roter Faden durch Leben und Werk Janssens. Viel konstanter und gewaltiger und noch unübersehbarer als seine so zahlreichen Selbstbildnisse.

Janssen selbst schrieb: “Also: ich gehe nicht in die Landschaft, ich gehe ein in die Landschaft und die Bilder, die ich aus der Landschaft ziehe, Sepia und Wasser – ich ziehe sie absichtslos, genüsslich sanft schlürfend ein und – zurück wieder in meiner Burg zieht die Landschaft durch den Schlaf.“


Fotoserie der Eröffnung am 07.Mai 2005

Öffnungszeiten: Sonntags von 16 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung
                                                                   

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